Daumantas Kirilauskas (Litauen)
Wenn ich einen Bösendorfer spiele, kann ich durch Musik sprechen. Die Mechanik erlaubt mir absolute Kontrolle und gibt mir ein sicheres Gefühl. Es fühlt sich an, als ob das Instrument selbst spielt. Dieser Vertreter der Wiener Tradition hat eine aristokratische Wärme und einen wohlklingenden Klang, den man nicht mit anderen Instrumenten verwechseln kann.
Daumantas Kirilauskas ist außerordentlicher Professor für Klavier an der Litauischen Akademie für Musik und Theater und gehört zu den gefragtesten Lehrkräften seines Landes. Er wird oft als einer der herausragendsten, vielseitigsten und erfolgreichsten litauischen Pianisten bezeichnet.
Daumantas Kirilauskas konzertierte in renommierten Konzertsälen wie u.a. dem Großen Saal des Mozarteums Salzburg, des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums, dem Leipziger Gewandhaus, dem Schumann Haus Bonn, der Vitebsker Philharmonie, der Felsenkirche Helsinki (Helsinki Temppeliaukio), dem großen Saal der Musikakademie Stockholm (Stockholm Nybrokajen 11), dem Oslo Konserthus, im Klaus von Bismarck-Saal (WDR Köln), dem Dzintari-Konzertsaal in Riga sowie bei nationalen und internationalen Festivals wie beispielsweise dem Thomas-Mann-Festival. Regelmäßig ist er zu Gast bei litauischen Orchestern wie beispielsweise der Sinfonietta Riga aber auch dem Lappeeranta City Orchestra Finnland.
Das Repertoire von Daumantas Kirilauskas spannt sich von J. S. Bach über G. F. Händel bis hin zu den modernsten Komponisten des 21. Jahrhunderts. In seinem Schaffen nimmt jedoch das Werk L. v. Beethovens eine zentrale Stellung ein. Kirilauskas besonderes Engagement gilt der zeitgenössischen Musik. So war er der erste Pianist in Litauen, der das Konzert für Klavier und Orchester von Chick Corea zur Aufführung brachte. Weiters widmeten ihm die Komponisten Miklos Maros und Osvaldas Balakausas ihre Konzerte für Klavier und Orcheste, welche er auch zur Uraufführung brachte. Auch Tomas Kutavičius vertraute ihm die Uraufführung seiner Komposition Divine Madness für Klavier und Orchester an, welches Daumantas Kirilauskas beim Gaida-Festival in Brüssel erstmals aufführte.
Als geschätzter Kammermusikpartner tritt Daumantas Kirilauskas regelmäßig mit nationalen und internationalen Solisten und Ensembles auf, so u.a. mit dem Artis Quartett Wien.
12 Solo-Aufnahmen, darunter alle Partiten und drei Klavierkonzerte von J. S. Bach, neun Sonaten sowie die Diabelli-Variationen von L. v. Beethoven, drei Sonaten von S. Prokofjew und zahlreiche zeitgenössische Werke, spiegeln die vielfältige Arbeit des Pianisten wider. Ferner ist der Litauische Rundfunk im Besitz von fast 200 Aufnahmen von Daumantas Kirilauskas.
Zahlreiche Filmmusik-Einspielungen zeugen zudem von einer intensiven Zusammenarbeit mit Film- und Theaterkünstlern, wie u.a. Giedrius Puskunigis
Neben seiner Lehrtätigkeit an der Litauischen Musik- und Theaterakademie, gab er Meisterkurse an vielen Musikinstitutionen wie u.a. an der Akademie für Musik, Tanz und Bildenden Kunst in Plovdiv, Bulgarien, am Royal Northern College of Music in Manchester, Großbritannien, an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Deutschland und an der Universität der Künste in Belgrad, Serbien. Er war Jurymitglied des Bach-Wettbewerbs für junge Pianisten in Vilnius und Plovdiv sowie des Internationalen Balys Dvarionas-Wettbewerbs für junge Pianisten in Vilnius.
Kirilauskas schloss 1991 sein Studium an der National M.K. Čiurlionis School of Arts ab und studierte anschließend an der Litauischen Akademie für Musik und Theater. Später studierte er an der Universität Mozarteum Salzburg, wo er einen Master erwarb und mit der höchstmöglichen Note abschloss. Seine Lehrer waren Liucija Drąsutienė (von 1984 bis 1994) und der legendäre Karl-Heinz Kämmerling (von 1994 bis 2000).
Kirilauskas ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise. So gewann er 1991 den 1. Preis beim Internationalen Maria Canals Wettbewerb für junge Pianisten in Barcelona und erhielt ein Diplom beim ersten Internationalen M.K. Čiurlionis Pianistenwettbewerb; außerdem gewann er 1994 ein Diplom mit der Unterschrift von Prinzessin Diana beim Newport International Pianists' Competition in London und 1997 den Bösendorfer-Preis in Wien. Kirilauskas gewann im Jahr 2000 die Prämie des österreichischen Kulturministeriums und erhielt 2005 ein Glückwunschschreiben von Präsident Valdas Adamkus.
Auch als Jazz-Pianist ist Kirilauskas äußerst erfolgreich. So wurde er beispielsweise der Grand Prix-Gewinner des Internationalen Jazz-Improvisationswettbewerbs-Festivals 1992 in Vilnius.
Kirilauskas spielte die Komposition Sideralis von Feliksas Bajoras ein. Die Aufnahme gehörte zu den zwölf Gewinnern des internationalen Wettbewerbs Call for Piano Recording und wurde 2018 bei RMN Classical veröffentlicht.
Seit 2019 ist Daumantas Kirilauskas Bösendorfer Artist.