Die Art und Weise des Klavierspiels von Maki Namekawa kenne ich bereits seit vielen Jahren, insbesondere natürlich ihre Interpretation meiner Werke. Sie war die Erste, die meine Etüden aufgenommen hat, und zuletzt hat sie gemeinsam mit Dennis Davies meine Werke für zwei Klaviere aufgeführt. Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit ist es für mich also ganz einfach zu verstehen, wie sie meine Musik als eine körperliche und pianistische Erfahrung empfinden wird.
Die Klaviersonate habe ich eigentlich für sie geschrieben. Bezeichnend war aber, dass diese neue Komposition anders als meine vorherigen Werke klang.
Ich habe eine Menge Klaviermusik geschrieben; in den letzten drei oder vier Jahren hat meine Musik jedoch einen anderen Ausdruck bekommen, sodass mir bewusst wurde, dass ich dabei war, eine neue musikalische Sprache zu entwickeln.
Ich hörte einen anderen Klang in der Musik. Ich fand eine neue Ausdrucksfähigkeit in meiner Arbeit; kurz gesagt: Diese Musik drückte etwas aus, was ich in meinen vorherigen Stücken noch nie entfaltet habe. Die Klaviersonate war nicht nur ein neues Werk, es war auch für mich eine ganz neuartige Komposition. Ich hatte so etwas noch nie zuvor geschrieben.
(Philip Glass, New York, Juni 2019)