Ziemlich in der Mitte des Werks befindet sich ein Bild, eine Grafik, die die wichtigsten Persönlichkeiten dieser Zeit beim Flanieren auf der Wiener Ringstraße zeigt. Zentral im Bild, sozusagen im Epizentrum der Kultur, unscheinbar und doch sofort zu erkennen, ein Mann der für sehr viele Menschen Einiges verändert hat: Ludwig Bösendorfer.
Mit einem Schlag hatte ein Name ein weiteres Gesicht. Was als ein flüchtiger Blick auf ein Bild an einem Sonntagmorgen begann, als Funke und Hauch einer Idee, verselbstständigte sich von Tag zu Tag mehr und das auf äußerst positive Art und Weise. Denn, wenn Ludwig Bösendorfer auf diesem Bild im Zentrum der Kultur abgebildet wurde, ergeben sich einige Fragen, deren Beantwortung sicherlich viele interessieren würden. Nein, hier geht es nicht um die ganz großen Fragen! Hier soll es darum gehen, die Person wieder greifbar, spürbar und erlebbar zu machen. Wie verbrachte Ludwig seinen Alltag? Wer waren seine Freunde, wer seine Begleiter durch die Konzertsäle der Geschichte? Mit wem verabredete er sich zum Kartenspiel? Welchen Weg nahm er zur Arbeit? Und warum steht Otto Wagner direkt neben ihm?
Zugegeben, vieles erscheint vorerst als Nebensächlichkeit. Doch vertrauen Sie uns, Sie werden überrascht sein wohin diese einfachen Fragen führen können. Alice folgte einst einem weißen Kaninchen in seinen Bau, wir folgen den Fußspuren zweier Österreicher Meisterhandwerker in das Herz der Musik, zu einer Vision, die bis heute ein Handwerk am Leben erhält, das beides ist: Fortschritt und Tradition.
Diese Journal lädt Sie dazu ein in die Gesichter hinter dem goldenen Schriftzug auf schwarzem Lack zu blicken, im wörtlichen, wie im übertragenen Sinn. Es gibt nicht besonders viele Unternehmen, die auf eine Historie zurückblicken können, die die Jahrhunderte umspannt und bis heute noch Bestand hat. Vieles davon liegt direkt vor unserer Nase und ist zum Greifen nah. Was gibt es Schöneres als dem Zauber der Musik und der Vergangenheit in die Zukunft zu folgen.
Es freut uns besonders, Sie auf diesem Weg mitzunehmen, denn es gibt noch so viel zu entdecken, zu suchen und zu finden. Letztendlich erzeugt auch die Geschichte einen Klang der unverwechselbar ist, so unverwechselbar wie ein Konzertflügel und die Faszination, die jenen innewohnt die lauschen, bis auch der letzte Ton verklungen ist.
Folgen Sie uns - im nächsten Beitrag am 30. Januar - auf den Ringstraßenkorso an einem Sonntagvormittag um 1900 ...