Anastasia Yasko, Klavier

Programm


„Chopin und Schumann: zwei befreundete Romantiker“
 
Im Programm sind die wichtigsten Werke der beiden großen Komponisten-Pianisten des 19. Jahrhunderts, unter anderem das letzte Stück von Frédéric Chopin - seine Polonaise-Fantasie und die berühmte „Kreisleriana“ von Robert Schumann, welche von den Schriften E. T. A. Hoffmanns inspiriert wurde.Robert Schumann und Frédéric Chopin sind zwei herausragende Komponisten, die die Musik ihrer Zeit revolutioniert haben. Sie waren Freunde und inspirierten sich gegenseitig. Schumann schrieb viele positive Rezensionen über Chopins Werke, und Chopin schätzte ebenfalls Schumanns Talent und Schaffen. In einem Brief an Chopin schrieb Schumann: “Deine Werke sind wie Juwelen, die unter anderen Steinen glänzen. Dein Talent ist außergewöhnlich.” Auch Chopin hatte großen Respekt vor Schumann. In einem Brief an seinen Freund Tytus Woyciechowski schrieb er: “Schumann ist einer der größten Komponisten unserer Zeit. Seine Musik ist voller Emotionen und tiefer Reflexion.” Chopin spielte oft Schumanns Stücke auf dem Klavier und schätzte seine kompositorischen Fähigkeiten.Beide Komponisten hatten die Gelegenheit, sich persönlich während ihres Aufenthalts in Paris zu treffen. Chopin lud Schumann in seine Wohnung ein, wo ein privates Konzert für einige ausgewählte Gäste stattfand. Schumann war von Chopins Talent beeindruckt und gestand ihm nach dem Konzert: “Dein Spiel ist wie Magie, die die Herzen der Menschen bewegt.”


Frédéric Chopin (1810-1849)
 
Nocturne Op. 9 Nr. 1 b-Moll
Die vielschichtigen, oft schwermütigen Charakterstücke Chopins zeigen und beleuchten eines der Zentren seiner Musik, die Melodie, deren Sanglichkeit viel vom Belcanto italienischer Opernarien – etwa von Vincenzo Bellini und Gioachino Rossini – zeigt.
Die erste der 21 Nocturnes, die Chopin zwischen 1830 und 1846 komponierte, ist der Pianistin Marie Pleyel gewidmet – der Ehefrau des Musikers Camille Pleyel, der der Erbe der Klavierfabrik Pleyel war.

Nocturne Op. 15 Nr. 3 g-Moll

Chopins Biograph Marceli Antoni Szulc schrieb: „Sie bürgen, dass Chopin am Tag nach seinem Theaterbesuch zur Aufführung von Hamlet die Nocturne op. 15 Nr. 3 komponierte und versah es mit der Bemerkung „Am Friedhof“. Aber als es gedruckt werden sollte, löschte er die Inschrift und erklärte: „Lasst sie raten.“
 

Vier Mazurkas Op. 68

Die Mazurken sind neben den Polonaisen und den Walzern die dritte Tanzform, die Chopin in seiner Musik gepflegt hat. Von Jugendtagen bis in seine letzten Lebensjahre beschäftigte sich der Komponist mit dieser Gattung. Alle sind sie ein Bekenntnis Chopins zur polnischen Heimat und zeugen von seinem tiefen Gefühl für die Mentalität seines Volkes. Er lässt sich von verschiedenen Ausprägungen des Tanzes in diversen polnischen Regionen anregen, sublimiert sie aber gleichzeitig zu absoluter Musik von feinster Eleganz, raffinierter Harmonik und rhythmischer Kraft.


Polonaise-Fantasie Op. 61 As-Dur
 
Anhand des Titels dieses im Jahr 1845 komponierten Werkes bemerkt man die Intention des Komponisten den für ihn sehr bedeutenden, polnischen noblen Tanz als Gattung der instrumentalen Musik zu erweitern. Freie und introvertierte ‚Fantasie-Abschnitte‘ werden abgewechselt mit tänzerischen ‚Polonaise-Fragmenten‘ und verschmelzen letztendlich zu einer Einheit. Man erkennthier die Tendenzen eines späten Chopin mit komplexen Emotionen zu einem Kompositionsstil mit einer äußerst sensiblen Phrasierung und sehr wechselhaften Stimmungen.


Robert Schumann (1810-1856)

Kreisleriana Op. 16 (Fantasien)
 
Seinem Freunde F. Chopin zugeeignet
„Der Titel ist nur von Deutschen zu verstehen. Kreisler ist eine von E. T. A. Hoffmann geschaffene Figur, ein exzentrischer, wilder, geistreicher Capellmeister. Es wird Ihnen manches an ihn gefallen.“ ‒ schrieb Robert Schumann in einem Brief vom 15. März 1839 über seine „Kreisleriana“. Er wollte bewusst diese Hoffmanns Kreisler-Figur musikalisch umsetzen, sich gewissermaßen als Komponist in die Person Kreislers hineinfühlen. Der Titel übernahm er aus Hoffmanns Phantasiestücke in Callots Manier. Wie im ganzen Werk E. T. A. Hoffmanns, der selbst Komponist war, spielt auch in den Phantasiestücken die Musik eine große Rolle, unter anderem durch rein theoretische Abhandlungen über Beethovens Instrumentalmusik-Musik, über sogenannten Effekt in der Musik u.a. Die fiktive Figur des Kapellmeisters Kreisler taucht auch noch in weiteren Erzählungen Hoffmanns auf, vor allem in den Lebensansichten des Katers Murr. Die fantastischen, teilweise skurrilen, immer etwas improvisatorisch wirkenden Stücke von Schumanns Kreisleriana klingen wie ein direkter Widerhall von Hoffmanns Vorstellung romantischen Künstlertums.
 

Informationen


Beginn:
Dienstag, 27. Mai 2025 um 19.00 Uhr

Ort:
Bösendorfer Salon

Anmeldung:

Eventbrite

 
Kontakt:

Bösendorfer Salon
Canovagasse 4
A - 1010 Wien
+43 1 50466516310

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