CD-Präsentation: Saskia Giorgini


Liszt: Consolations


Die "Consolations" selbst mögen für den begabten Amateur gedacht sein, aber Giorginis Darbietung ist von solch vollendeter musikalischer Anmut und Zuneigung, dass die Musik Lichtjahre von einer solchen Betrachtung entfernt ist

Vor fast anderthalb Jahren erhielt Saskia Giorgini einen Diapason d'or  herausragende Einspielung der Harmonies poétiques et religieuses von Franz Liszt. Die italienisch-niederländische Pianistin, die immer noch auf einem wunderschönen Bösendorfer spielt, fesselt erneut mit einem konstant inspirierten Ansatz und einer rührenden Inbrunst, vor allem in intimen Stücken wie den Six  consolations, die mit einer entwaffnenden Einfachheit wiedergegeben werden. Diese kleinen Choräle (I, IV, VI) mit ihrer fast kindlichen Zärtlichkeit erinnern unter ihren seidigen Fingern an einige der schlichteren Seiten von Schumann oder Mendelssohn.
Dieser ätherische Anschlag ermöglicht es ihr, die beiden Nocturnes Consolation Nr. 3 - eine Art Chopinsches Abziehbild - und den berühmten Rêve d'amour Nr. 3 mit einer selten gehörten, fast hypnotischen Sanftheit zu singen.
Als ausgezeichnete Begleiterin (u.a. von Ian Bostridge) vergisst Giorgini nicht, dass Liszt diese Liebesträume gleichzeitig für Gesang und Klavier komponierte: "Ich war tot von der Lust der Liebe; ich lag begraben in ihren Armen; ich wurde von ihren Küssen geweckt; ich sah den Himmel in ihren Augen", heißt es im Gedicht Nr. 2. Eine spirituelle Vision der Liebe, die uns die Musikerin perfekt vermittelt. 
Diese sinnliche Lyrik findet sich auch in den seltenen Caprices-Valses und dem vielseitigen Valse-Impromptu wieder.
Hier gibt es keine auffällige Virtuosität, sondern eine unvergleichliche Feinheit und Eleganz.
Die beiden Légendes sind von derselben natürlichen Beredsamkeit geprägt. 

 Die Vogelpredigt des Heiligen Franziskus von Assisi gibt die Demut dieser prophetischen Partitur emotional wieder, in der der bewegte Gesang von Trillern umhüllt ist, die der auf den Wellen wandelnde Heilige Franziskus von Paula schwerelos und unerbittlich bis zur endgültigen Verherrlichung vorantreibt. Der verkörperte Adel. Nach dem asketischen Ciccolini für die Consolations und Liebesträume, nach dem strahlenden Kempff in den Légendes, bietet uns Saskia Giorgini die große moderne Version dieser drei liszt'schen Sammlungen an (Jean-Yves Clément- Diapason)

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Quelle: Diapason & www.international-piano.com

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