CD-Präsentation: Schwarzenberg Trio


Beethoven, Pirchner, Mendelssohn


Ich versuche Musik zu schreiben, die ausdrückt, was ich im Augenblick denke, fühle ... und bin. Oder das Gegenteil".

Das heimische Schwarzenberg Trio hat nun drei ganz unterschiedliche Genrewerke eingespielt und zwar aus der Feder Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn -Bartholdy und Werner Pirchner.

Pirchner? Er sticht schon durch seine Lebensdaten hervor (1949-2001), und freilich durch seine Umtriebigkeit. Als Vibraphonist hat er die Jazzwelt gemeinsam mit dem Gitarristen Harry Pepl aufgemischt (bis zum Festival Montreux), als Notensetzer in der Klassik Spuren hinterlassen. Dabei ist er weder auf der Parteilinie der Avantgarde nach der Konservativen marschiert: Seine Partituren machen einen tonalen Eindruck, wirken aber impulsiv aufs Papier geworfen und treiben ein hintersinniges Spiel mit Traditionen. Das gilt auch für sein Trio "Heimat?" das auf der Bühnenmusik für Felix Mitterers Nazi-Drama "Kein schöner Land" basiert. Wohlige Bergweltklänge treffen auf bissige Jazzharmonik, zuletzt setzt ein Halbschluss Haydn'scher Fröhlichkeit ein Ende - da ist Ironie an Bord. Für sich genommen, besitzen Pirchners Klanggesten aber einen vitalisierenden Effekt.

Überhaupt geht von diesem Album eine belebende Wirkung aus, und darum sei es hier als Gegengift zum grassierenden Corona-Stimmungstief empfhohlen.

Beethovens frühes Es-Dur-Trio, überhaupt sein op. 1/1, erquickt mit Frühlingsfrische und einem fast schon swingenden Scherzo. Und das op. 49 von Mendelssohn? Steht zwar in d-Moll, ist dennoch ein Gemütsaufheller: Die schwelgerischen Melodien, das Gänsehaut-Andante (Schlussminute!) und das flockige Finale fegen selbst bleierne Existenzsorgen fort. Wobei dies natürlich auch an der Leichtfüßigkeit, der federnden Rhythmik und am kompakten Zusammenspiel des Schwarzenberg Trios liegt. (Wiener Zeitung)

 

Die beiden ersten Klaviertrios von Ludwig van Beethoven und Felix Mendelssohn mit Werner Pirchners "Heimat?" zu kombinieren, war bereits seit einiger Zeit unser Wunsch. Beethovens Opus 1 Nr. 1 - ein Werk voller Optimismus und Lebensfreude - und Mendelssohns nicht minder positives Werk mit ihren jeweils ähnlichen dritten Sätzen sollten das nicht sofort greifbare Werk Werner Pirchners einrahmen. Selten beschrieben die Worte Pirchners ein Werk so treffend wie in diesem Fall: "Ich versuche Musik zu schreiben, die ausdrückt, was ich im Augenblick denke, fühle ... und bin. Oder das Gegenteil. 

(Schwarzenberg Trio)


Quellen: Quinton