„Das Heizmaterial war damals so knapp, dass ich nur schnelle Stücke geübt habe, damit mir die Finger nicht an den Tasten festfrieren“, begründete Badura-Skoda mit Augenzwinkern die rasche Entwicklung seiner Technik.Furtwängler und Herbert von Karajan wurden 1949 erstmals auf den jungen Pianisten aufmerksam, ihre Einladungen zu internationalen Konzerten machten ihn praktisch über Nacht berühmt. Seine ersten Auftritte in Salzburg, New York und Tokio blieben als ausverkaufte Debüts in Erinnerung. Die folgenden 70 Jahre brachte er mit unermüdlichen Auftritten bei den wichtigsten Festivals und den bedeutendsten Konzertsälen der Welt zu.
Beachtlich ist auch das Schallplattenoeuvre des Vielarbeiters, das über 200 Einspielungen umfasst, darunter die kompletten Klaviersonaten von Mozart, Beethoven und Schubert. Bei Gramola ist vor zwei Jahren eine CD erschienen, die gleich zweimal Liszts h-moll-Sonate enthält – er könne sich selbst nicht entscheiden, welcher er den Vorzug gebe, schreibt Badura-Skoda im Booklet. Beide geben Zeugnis von einer unerschütterlichen Noblesse des Klavierspiels, die gerade in diesem Stück auf die schönste Art etwas Anachronistisches hat.