Paul Badura-Skoda
Paul Badura-Skoda gilt als einer der größten österreichischen Pianisten, er ist einer der universellsten Musiker unserer Zeit: er dirigiert, komponiert und sammelt Originalausgaben und historische Tasteninstrumente.
Badura-Skodas Karriere begann im Jahr 1949, als er von Herbert von Karajan und Wilhelm Furtwängler für Konzerte in Wien engagiert wurde. Im Jahr darauf debütierte er bei den Salzburger Festspielen. Seither konzertierte er weltweit, er ist wohl der einzige Pianist, der wiederholt alle Sonaten von Mozart, Beethoven und Schubert sowohl auf Pianoforte als auch auf modernem Flügel auf CD aufnahm – aber auch öffentlich aufführte. „Es geht darum, den Kontakt zum Publikum zu finden und die Botschaft eines Werks zu vermitteln.“
Badura-Skoda hat hunderte von Autographen und Originalausgaben studiert, von denen er ein umfangreiches Archiv besitzt. Daraus sind zahlreiche Urtextausgaben, Aufsätze und Bücher über Bach- und Mozartinterpretation hervorgegangen. Das Interesse für die Musikwissenschaft entstand bereits in jungen Jahren: „Ich wollte schon früh herausfinden, was hinter den Noten ist und wie ein Tonstück gebaut ist. So habe ich in Zeiten, als ich mich noch gar nicht für den Pianistenberuf entschieden hatte – ich wollte ja ursprünglich Ingenieur werden –, die Grundlagen der Kompositions- und Harmonielehre gelernt.“
Man sollte beim Musizieren den Geist erkennen, der hinter dem Buchstaben ist, aber trotzdem beim Lesen der Partituren genau sein. Jedes Wissen öffnet uns und macht uns freier. Schließlich kann man mit dem Gewussten ja auch künstlerisch frei umgehen
Mit Bösendorfer verbindet ihn eine langjährige Geschichte, bereits in seiner Kindheit spielte er auf einem Bösendorfer Flügel. „Was mir bei Bösendorfer gefällt, ist der singende Klang und auch die Ausgeglichenheit in allen Registern. Die Balance zwischen Nachklang und Anschlag – das ist einmalig.“ Seit dem Jahr 1978 ist Paul Badura-Skoda Träger des Bösendorfer Rings, eine Auszeichnung, die vor ihm erst einer Person, nämlich Wilhelm Backhaus, zuteil wurde. Bösendorfer verleiht den Ring an ausgewählte Pianisten, die die Tradition des Wiener Musizierens verkörpern.